Tuesday 27 August 2013

Ein Täschen Fürs Wechseln

In ein paar Stunden ist meine Kleine ein KiTa Kind... Zeit für Sentimentalitäten gibbet später, aber bis dahin wollte ich noch was für ihre Wechselklamotten machen. Sie bekommt ihr Körbchen im Wickelraum, aber da ist alles offen (die Regale für die Wickelkinder sowie der Wickelbereich zum Waschbereich) und es kommt öfters vor, dass Sand und Co. auch gerne rumfliegen. Da lasse ich dann ungerne die Wechslewäsche einfach so in einem Korb liegen.

Heute Abend war also das Nähprojekt 'Täschen Fürs Wechseln'. Ein einfacher Beutel mit Tunnelzug, französische Nähte und eines meiner seltene Applikationen (habe da ziemliche Berührungsängste mit Applis):

Und, weil es manchmal Morgens schnell gehen muss und es sein kann dass das eine oder andere in der Hektik vergessen wird, habe ich direkt vorgesorgt und eine Lasche am Beutel sowie eine Schnullertasche mit D-Ring eingeplant. Die Schnullertasche habe ich nach der Pyramidentasche Anleitung von Butzelmännchen genäht, dabei Quadrate von 10x10 zugeschnitten. (Innendrin hat natürlich einen Schnuller samt Schnullerband der gestrige Nähaktion schnell Platz gefunden ;o))
Und das schönste, es passt alles mit Gut Luft noch rein - ich freue mich so. Sogar ein Mutter-Hats-Vergessen Ersatz/Notfall-Schnuffeltuch nimmt nicht so viel Platz ein, dass es eng werden würde. 

Auch wenn die Kleidergrößen dann langsam steigern, wird dieses Täschen Little Miss Madam hoffentlich eine gute Weile begleiten können.
Da wieder was für die Kleine, ab damit zur Kiddi-Kram und Meitlisache!
Und weil es auch noch Dienstag ist, kann es, zum allerersten Mal für mich, ab nach Creadienstag :o)

Monday 26 August 2013

Getaggte Schnullerketten

(mit Tutorial)

Ui, nicht mehr lange (einen Tag, um genau zu sein) wird Little Miss Madam die Welt der KiTa Kinder beitreten. KiTa Tasche steht bereit, die Lederpuschen sind schon fertig, aber Schnullerbänder fehlten noch. Ich wollte schon seit einiger Zeit für Nachschub sorgen, aber erst ein kleines bisschen Termindruck hat dafür gesorgt, dass ich -endlich mal Zuschneide. Unsere Kleine mag was zum 'knibbeln' haben, weswegen ich mich wieder für getaggte Schnullerbänder entschieden habe. Diesesmal ohne Wenden, dafür mit doppelte Menge an Stoff und meine Meinung nach viel einfacher, schneller und deutlich besser als mit nur zwei Lagen Stoff.
So, das geht dann erstmals nach Kiddi-Kram und Meitlisache
Da ich im großen WWW keine Anleitung für getaggte Schnullerbänder gefunden habe, ließ ich meine DigiCam mich begleiten und habe für euch ein kleines Tutorial geschrieben.

Ihr braucht: 

  • Baumwollreste
  • Webbandreste
  • 1 Schnullerkettenclip/Hosenträgerclip
  • Druckknöpfe oder KamSnaps
  • Garn, Schere, Maßband und/oder Patchworklineal, Stecknadeln, ...
  • Bügeleisen und Bügelbrett in der Nähe
Kleine Anmerkung am Rande: ich schneide immer gerne nach jedem Nähschritt die Fadenenden ab. Ich habe sonst immer die Angewohnheit dass Faden enden nachher 'rausgucken' und beneide immer alle, die es 'richtig' können, ohne ständig zur Schere greifen zu müssen.

Und so geht's:

Damit der fertige Schnullerband auch durch den Cliphalter passt, muss die Breite hiervon gemessen werden. Ich habe 2cm breite Clips benutzt:
Dann werden zwei Baumwollstücke und die Webbänder zugeschnitten. 
Für die Baumwollstücke nimmt ihr die doppelte Breite des Cliphalters + 1cm Nahtzugabe. Bei mir sind das 5cm Breite. Um die gewünschte Länge X zu bekommen wird X + 4cm gemessen. Ich mag die Schnullerbänder eher kurz (21cm Endlänge) und somit 25cm zugeschnitten.
Für die Webbänder muss man die gewünschte Breite Y verdoppeln und 2cm Nahtzugabe hinzugeben. Ich habe mich für 2cm Breite entschieden und deswegen Webbänder mit 6cm zugeschnitten. Wieviele Tags man zuschneidet ist Geschmackssache. Bei kurzeren Schnullerbänder finde ich persönlich 3 total ausreichend. Zusätzlich verschmelze ich kurz die geschnittenen Enden vom Webband mit einem Feuerzeug. Ich glaube aber, dass ist nicht unbedingt nötig.
Damit nachher nichts verrutscht, die Tags für eine Seite mit der Nähmaschine anheften. 
Hierfür die Tags in halb zusammenfalten und die Schnittkanten bündig auf der Kante von einen der Stoffstreifen (rechte Seite) legen. Beim Nähen drauf achten, dass man nicht über die Nahtzugabe von 1cm näht.
Den zweiten Stoffstreifen rechts auf rechts auf den ersten legen, feststecken und dann mit 1cm Nahtzugabe zusammennähen.
Die Nahtzugaben auseinanderbügeln
Dann erst die eine Längsseite zur Mitte falten und bügeln...
... und danach die zweite zur Mitte falten und wieder bügeln.
(ich fand es sehr schön, dass ich ohne Absicht den Muster hier im Beispiel erhalten konnte - bringt aber nichts für das endgültige Resultat und natürlich wird es nicht klappen, wenn ich das gezielt versuchen würde ;o))

Beide Enden vom Stoffstreifen ca. 1cm umklappen und büglen
Den Stoffstreifen jetzt in halb falten (die zwei Längsseiten aufeinander), wieder bügeln (das ist eine Begleiterscheinung vom Nähen, dass ich wirklich nicht mag, aber manchmal muss es einfach sein...) und die restlichen Tags feststecken. 
Hierfür wieder die Tags in halb falten und ca. 1cm mit den offenen Enden zwischen die beide Längsseiten vom Stoff legen und mit einer Stecknadel fixieren.
Zuerst die offene Stoffseite (mit den neuen Tags) , schmal am Rand, absteppen. Wenn man an den Tag rankommt, nähe ich lieber ein bisschen langsamer, damit nicht verrutscht. Danach die andere Seite genauso absteppen. 
Fast fertig. Fehlen nur noch die Druckknöpfe und den Clip. Da ich KamSnaps für die Schnullerbänder benutzt habe, hier die Maße die ich dafür genommen habe. Wenn andere Druckknöpfe verwendet werden, muss man ein bisschen testen, wo genau sie plaziert werden.

1cm mittig vom 'unteren' Ende (falls es eins gibt, sonst irgendeine) einen Loch für einen T5 KamSnap stechen. Hiervon ausgehend 3,5cm weiter noch ein Loch stechen.
Entscheidet euch für eine Vorder- und Rückseite. In dem ersten gestochenen Loch einen Cap und Stud anbringen, im zweiten einen Cap und Socket - beide Male mit dem Cap auf der Vorderseite vom Schnullerband.

Am anderen Ende vom Band den Clip durchzeihen und drauf achten, dass ihre Vorderseite auf der gleichen Seite wie die Vorderseite vom Schnullerband ist. Den Band ca. 2cm durchziehen, dann umklappen, so dass es wieder bündig auf dem Band liegt. Dann mit ca. 1,5cm Abstand zum 'Rand vom Band' mehrmals vor- und zurück nähen.
Schnuller zwischen den KamSnaps/Druckknöpfe anbringen, diese schliessen, et volià: ein getaggtes Schnullerband!

Saturday 24 August 2013

Einen Nicht-Zu-Leichten aber lösbare Satz an Hinweisen

So, meine Liebe
Solltest du den Hinweisen bis hierher gefolgt sein: Hut ab!
Vor allem da es ja noch knapp über einen Monat ist bevor du die Hinweise analysieren kannst und bis dahin ist dieser Post nur noch in der Chronik erreichbar.
Aber die Regeln waren eindeutig: einen - nicht zu leichten - Hinweis auf den Wichtel. Und ich wiege mich in der Sicherheit, dass ich davon überzeugt bin, dass du dich bis jetzt nie auf meinem Blog verirrt hast. Und deswegen zeige ich jetzt alle anderen, was für Hinweise ich dir mit auf dem Weg schicke.

Mein Wichtelkind feiert bald sein 1. Geburtstag. Wenn alles gut geht, dann wird das Wichtelraten nicht sooo einfach sein, aber durchaus lösbar:
Irgendwann vor Monate ist nebenbei erwähnt worden, dass ich ab und zu die Nähmaschine anschmeisse - aber wirklich nur nebenbei. 
Manche 'Wortkombinationen' hier im Blog müssten auch einen 'Ah, da war was' Effekt auslösen. Aber dafür müsste man ein bisschen kreuz und quer lesen - und dass macht man in so einem Fall auch nur dann, wenn man das Gefühl hat, man ist auf die richtige Spur. 
Und das, was dieses Gefühl geben sollte, zeige ich euch jetzt:

Mein erster Hinweis:
Wichteln Nessies Label
Eigenes Snapshot von Google Bildersuche
Ich denke, das sollte die Aufmerksamkeit in die richtige Richtung lenken - es gibt nämlich nicht nur Geschenke im Wichtelpäckchen sondern auch ein paar Hinweise als Geschenke getarnt ;o)

Die selbstgemachten Hinweise:
Dinos Haarspangenetui Wichteln

 Für das Geburtstagskind einen Halstuch zum wenden. Dieser Dino-Stoff gefällt mir vernäht noch viel besser als am Stück - aber ich habe mich jetzt erst getraut daran zu gehen. Aber ich kann es selber ja nicht wirklich tragen (so gerne ich das auch täte) also lieber (hoffentlich) eine Freude machen als das es hier nur vor sich hinstaubt. Als RückWendeSeite habe ich Circles in grün-türkis genommen. Geschlossen wird das alles mit einem KamSnap (nachdem die Enden verstärkt wurden, natürlich!)

Es gibt aber auch ein Geschwisterkind. Und da Wichteln immer ganz aufregend ist und für Kinder in dem Alter sowieso alle Päckchen super-mega-hyper-aufregend sind, darf eine Kleinigkeit für das Geschwisterkind nicht fehlen. 
Anstelle von ein bisschen Süßkram, lieber einen Haarspangenorganizer. Das habe ich schon mal genäht nach der Freebie Anleitung von aprilkind, nur dass ich diesesmal einen KamSnap zum Verschliessen verwendet habe, sowie eins auf dem mittleren Webbandstück zum auf und zu machen: so können Haargummis nicht nur in die unteren Täschen verstaut werden sondern auch dort aufgehangen werden. Der Fröschenstoff hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen, und ich fand, das Webband passt gut dazu (und zum Innenstoff mehr oder weniger auch, zum Glück!)

So, und hoffentlich, wenn alles gut geht und Google Bildersuche angeschmissen wird, wird nach 'Nessies' bzw. 'label Nessies' gesucht: denn extra-dran-gedacht habe ich einen der Label (die ich vom lieben Ehemann geschenkt bekommen habe) in die selbstgemachten Hinweise mit eingenäht. Sonst kann man auch mit einem Foto nach ähnlichen Bilder suchen - dann müsste sie ja eigentlich auch hier landen ;o)
Jetzt nur noch diesen Post taggen, Päckchen verpacken, losschicken. Und dann warten bis zum Entwichteltermin! Und hoffen dass diese Hinweise nicht-zu-leicht aber durchaus lösbar sind...

Monday 19 August 2013

Und sie wollten hoch hinaus

Dieses Jahr machen wir Ferien Frei Schnauze. Das heisst soviel wie: wir fahren nirgendswo mehrere Tage weg, sondern entscheiden relativ kurzfristig - je nach Wetter und Laune - was wir unternehmen möchten. Ferien Frei Schnauze heisst aber auch, dass man bestimmte 'Regel' einhalten muss, sonst schwimmt die Zeit von einem davon in dem ganzen Fluss von Verabredungsanfragen und scheinbar endlose ToDo Listen. Die oberste Regel lautet: Familienzeit geht vor! Und, überraschenderweise, keine Einwände von unseren Mini-Männer, sind sie sonst total jeck auf Freunde hierher einladen bzw. selber besuchen gehen. Zweite Regel (mehr für die Kids und auch damit wir Eltern das nicht schweifen lassen): Abends vorher wird ungefähr einen Ausblick auf den nächsten Tag gegeben - so wissen die Herrschaften ungefähr was am nächsten Tag auf sie wartet. Und wenn es nur eine 'Überraschung' sein soll.

Letzte Woche gab es eine solche Überraschung: wir haben die Kids ins Auto gepackt und sind dann - für sie - gefühlte Ewigkeiten zum Kletterwald in Aachen gefahren. Es liegt ein bisschen ausserhalb und war nicht wirklich gut ausgeschildert, aber mit Navi haben wir es dann doch gut gefunden. Und als wir erstmals da waren, war ich begeistert!

Überall deutliche Hinweise dass zuerst eine Einweisung erfolgen soll. Diese werden alle 30 Minuten gehalten, also gibt's keine große Warterei. Man muss ja auch erst in seiner Kletterkluft steigen! Die Einweisung an sich war kurz, knapp aber informativ. Effektiv auch noch, denn keiner (aus unsere Gruppe zumindest) musste den Freien Fall mitmachen. Eine kleine Übungsparcours zum Direkttesten gibt es da auch. Ein sanfter Einsteig also.
Und warum ist es so wichtig, dass die Einweisung so effektiv ist? Na ja, schaut mal selbst - ich würde nicht unbedingt darunter fallen wollen...

 

 
 Alle Parcours sind nummeriert, und - wenn ich das richtig verstanden habe - aufsteigend in Schwierigkeitsgrad und Abstand zum Boden. So weit so gut, die Theorie kann ich gut leiden. Welche Parcours man machen darf, hängt vom Alter ab. Sohn #2 dürfte also nur P1-P5 während Sohn #1 noch viel höher hinaus hätte dürfen... Kinder unter 11 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenens (max. 3 Kids pro ein Erwachsener) klettern - und das unabhängig ob es nur Babyeinfache Hindernisse sind oder nicht.
Was ich auch extrem beeindruckend gefunden habe, ist dass die Aufseher im Kletterwald auch wirklich konsequent sind. Während wir da waren, sind zwei Kids in Sohn #2's Alter auf einen Parcours hochgeklettert, da hätte Sohn #1 noch nicht mal dran gedürft. Die Eltern standen unten und guckten sich das in Ruhe an (Einerseits: Respekt - ich hätte wahrscheinlich hyperventiliert bei der Höhe. Andereseits: hallo?!). Der Aufseher hat es erstens als aller Erster gemerkt (die Eltern ausgenommen)  und zweitens, fing prompt an die Kinder Abseil Aktion einzuleiten. Nichts da mit 'Komm, ich helfe euch bis zum Ausstieg' etc., was ich mittlerweile durch andere Ausflüge fast erwartet hätte. Nein, der Herr war sehr freundlich aber auch sehr bestimmt, brachte die beiden zu einer sicheren Platform und seilte sie sehr professionell ab.

Carlos hilft auch beim Aufpassen, übrigens:

Überall gibt es auch Sitz-/Picnic Plätze, so dass man sein eigenes Stärkungspaket mitnehmen kann. Aber es gibt auch einen Kiosk für den kleinen, süßen Hunger.

Ich kann es wirklich sehr empfehlen. Unsere Jungs waren nach den drei Stunden gut ausgepowert (und das ist eine Seltenheit). Zwischendurch sind sie auch sehr nah an ihre Grenzen was Angst und Können anbelangt angekommen, aber auch das ist selten und hat mal wieder gut getan ;-) Nächste Woche planen wir den nächsten Besuch - aber psssst: nicht die Jungs davon erzählen!!!

Saturday 17 August 2013

'Give a girl the right shoes'

' ... and she can conquer the world!' (Marilyn Monroe)

Oder wenigsten den Kindergarten. 

Little Miss Madam braucht neue Schuhe. Erstens: sie ist (mal wieder) gewachsen. Zweitens geht die Kleine in 10 Tagen zum Kindergarten und da wird verlangt, dass die Kleinen Süßen entweder Stoppersocken oder weiche Puschen anhaben. Da Stoppersocken, nach der Meinung von Little Miss Madam, sich nur zum Ausziehen hervorragend eignen, stand sofort fest welche Option wir ihr zur Verfügung stellen müssen.

Normalerweise bestelle ich die Lederschühchen nach meine eigenen Vorstellungen über das Internet. Die Letzten zu dem Zeitpunkt wo meine Discount-Nähmaschine noch den Esstisch im Wohnzimmer regiert hat. Mittlerweile hat sie ja abgedankt und eine etwas bessere Maschine hat jetzt die Herrschaft übernommen. Und kurz bevor ich zwei paar Schühchen in mein virtueller Warenkorb gelegt habe, erlebte ich mal wieder eins dieser Momente: 'Hmmm, das könnte ich ja auch mal versuchen....'.

Im DIY Forum nachgefragt, ganz viel, tollen Rat bekommen, Mut zusammengekratzt und dann bei Manu-Faktur Design Lederabschnitte in zwei Farben bestellt. Am nächsten Tag beim Stoffhändler meines Vertrauens Ledernadel und Seidenpapier gekauft und auf den Paketdienst gewartet. Und als er dann schneller als erwartet klingelte, war meine Begeisterung groß: die Farben sind toll (auch wenn das Jeansblau meine Meinung nach mehr nach Blaugrau aussieht, aber gefallen tut's trotzdem) und dieser Neu-Leder-Geruch mag ich ja unheimlich. Schön schwer lag es in der Hand und ich legte es dann doch ein wenig eingeschüchtert wieder zurück ins Karton - Leder soll ja nicht sooo einfach sein zu nähen. Ausserdem hatte ich noch eine Kinderhose 'mit Originalsaum zu kürzen' und meine 2. Lieblingsjeans sollte ja auch schliesslich wieder passen.

Aber die letzten Tage waren schon wieder etwas kühler hier und ich mochte ungerne die Kleine ihre Langsam-Zu-Klein-e-Schuhe anziehen. Im Forum wurde mir ein Tutorial empfohlen: Lederpuschen Selbstgemacht (MOMMADE). Dafür brauchte ich aber die Maße von Little Miss Madams Füße. Ich kann euch sagen, dass ist gar nicht so einfach mit eine kleine Laufanfängerin. Eine halbe Stunde später und mehr Stiftmarkierungen auf ihr und mir als auf den Papier, hatte ich endlich die Maße mit dem ich weiterarbeiten konnte/musste.

Bevor das Leder dann glauben dürfte, wollte ich erstmals aus Jeansstoffreste Probeschuhe machen. Bei dem Probelauf habe ich eine eigene Sohle für jeweils das rechte und das linke Fuß gemacht. Die Kappe und der Fersenteil waren für beide gleich, da die Maße von beiden Füßen entweder gleich oder sehr nah beieinander waren. Und da ich es überhaupt nicht kann, so symmetrisch freihändig zu zeichnen - aber einen sehr ausgeprägte Zuneigung zu Symmetrie hege - machte ich den Kindergartentrick und faltete das Papier in halb. Wo die Schablonen vor mir lagen dachte ich mir schon, dass das nicht stimmen kann: Das war alles viel zu groß für solche kleine Kinderfüße! Aber da die Kleine schlief und es nur Probeschuhe waren, schnitt ich ganz stur die Teile aus Jeans zu und nähte los.

Ich habe ja im Frühling (wenigstens war es das auf dem Papier)schon die Stiefelchen für die Kleine genäht und das war schon auch eine frickelige Angelegenheit. 
Also, ich kann ja nur für mich sprechen, aber auch in 'Größer' und ohne Futter sind 'normale' Puschen  nicht viel besser. Und wenn das schon mit Jeans so frickelig ist, wollte ich mir das mit Leder überhaupt nicht vorstellen. 
Aber gut dass ich die Probeschuhe gemacht habe, denn es musste tatsächlich ein bisschen was an der Größe gemacht werden. Die Kappe habe ich um 1cm verkürzt (trotz 1cm Umschlag oben) und der Fersenteil habe ich um 0,5cm in der Höhe verlängert (insgesamt 1,5cm für das Gummiband umgeschlagen). Sonst haben die Angaben in der Anleitung von MOMMADA auch hier gepasst! Und das obwohl ich der Meinung war, das es alles viel zu groß sein wird. Da beide Sohlen von der Weite her auf beide Füße gepasst haben, beschloß ich für die Lederschuhe auch nur eine Sohlenform zu benuzten und weil ich ja eh gerade dabei war, habe ich dasMaschinchen entstaubt  und eine Ledernadel eingesetzt. Los ging's mit der Lederpremiere...

Die Erwartung dass es ganz staubfrei etc. beim Lederzuschneiden sein würde war ja nicht vorhanden. Aber auch nicht die, dass es Lederfitzel regnen würde (nach dem Großputz heute Morgen bin ich jetzt der Meinung, dass es ein regelrechter Ledersturm im Wohnzimmer gegeben hat!) Auch war ich nicht drauf eingestellt, dass meine Scheren sich mit dem Zuschneiden schwer tun würden, obwohl das sehr gute Scheren sind. Ich beschloss in diesem Moment besser nicht daran zu denken, wie sich die Maschine beim Nähen benehmen würde.

Die Maschine hat sich wacker geschlagen. Hier und da wollte sie Stiche auslassen aber ich habe sie gezwungen, es wieder richtig zu machen. Die Nähte von Innen sind deswegen nicht sooo schick geworden, aber ich bin zuversichtlich dass sie halten werden ;-). Jetzt weiß ich auch warum ich das Seidenpapier eingekauft habe - hier hat es gestern bis in die späte Nacht hinein Seidenpapier geschneit. Ich habe wirklich nicht erwartet, dass es beim Nähen so einen Unterschied machen könnte. Und trotzdem musste beim Transport ein bisschen nachgeholfen werden, sonst wäre das ein oder andere Stück Leder heute noch unter der Nadel. Vielleicht hätte ich auch nach ein Paar Schuhe die Ledernadel tauschen sollen, denn ich merkte wie schwieriger das (ordentliche) Nähen würde, je näher ich an die Fertigstellung kam.

Aber sie sind fertig und passen sogar!! 



Dekoriert habe ich schlicht und einfach mit ein bisschen Webband. Ich fühlte mich noch zu sehr eingeschüchtert um noch mit Lederapplikationen rumzuhantieren.


Jetzt müssen wir nur noch aussuchen, welche für die KiTa sind und welche 'für jeden Tag'. Die Probeschuhe wollte ich evtl als Tragetuch/Kinderwagenschuhe nehmen, mal schauen. Und wenn sie auch noch den Alltagstest bestehen, dann werde ich mich - hoffentlich viel souveräner als gestern - in der Zukunft auch nochmal dran sitzen....

Und weil diese Schuhkollektion für unsere kleine Dame entstanden ist, wandert es zur Meitlisache (auch eine Premiere für mich!!)




Monday 12 August 2013

12 von 12 im August

    Woran erkennt man, dass die komplette Familie Nessi zusammen Urlaubsfrei hat? Natürlich am Aussehen der Küche, morgens halb neun, irgendwo in Deutschland. Bei uns herrscht die allgemeine Annahme, dass alles an Frühstückskram irgendwie von magischer Hand an seinem Platz gebracht wird bzw. in die Spülmaschine geräumt wird. Und weil meine liebe Familie ja nicht so ist, räumen sie gerne ein paar Teile oben auf die Spüle. Da hat die magische Hand ja nicht so viel Arbeit das Geschirr in die Spülmaschine schräg unten links einzuräumen. Ist das nicht rücksichtsvoll? *gg*
    Wie schön, dass die Küche sich in guter Gesellschaft befindet: Im Wohnzimmer wird gerade parallel aufgebaut und abgerissen. Meine Kids werden sich dadurch später gegenseitig ins Brot bringen.
    Passend zum Tagesanfang darf ich die Genehmigung zur Abbuchung der Elternbeiträge erteilen - trotz Einzugsermächtigung. Was wohl passieren würde wenn ich sie nicht erteilen würde? Naja, der Chef vom Dienst hat heute keinen Sinn für Humor, ich lasse es dann besser mit Witze reißen. Stattdessen bestätige ich, dass ich die Einzugsermächtigung ernst gemeint habe. Nicht dass mir auf einmal eine Erhöhung der Beiträge ins Haus flattert....
    Die Meute hat Hunger. Also nichts wie ab zum Supermarkt, 'Grundnahrungsmittel' besorgen. (Notiz am Rande: Gesundes hat sich auch - ganz bestimmt ganz ausversehen - in unserem Korb verirrt).
    Obwohl das Schulzeugnis eine ganz gute Note auflistete, frage ich mich seit gestern Abend warum Sohn #1 keine 1 in Kunst bekommen hat (obwohl das wahrscheinlich mit seiner Motivation was Schulsachen generell angehen zu tun hat). Anscheinend ist er durchaus in der Lage ganz tolle Werke herzuzaubern, habe ich doch diesen Beweis aus dem OmaOpaUrlaub als Mitbringsel bekommen. Jetzt müssen wir irgendwo in der Kindergalerie im Flur einen Platz für das Kunstwerk finden.
    Baby-Fortbildungen können auch während Urlaubszeiten von Papa übernommen werden. Heute auf dem Program: Das Händeschütteln.
    Das schöne an Urlaub FreiSchnauze ist das Nach Belieben Gestalten: die Jungs haben (zum Glück) keinen ihrer Kumpels am Telefon erwischt, so kann die Mutter schnell einen Schwimmdate für Little Miss Madam organisieren, bei dem auch die Männer des Hauses mitfahren und 'richtig Spaßbaden' können. Ein Hoch auf Smartphones und Soziale Netzwerke - natürlich wäre das auch ohne gegangen, aber so ging das total easy zwischen Tür und Angel und kein Gesuche nach eines der Telefone (irgendwo im Zimmer der Jungs versteckt...) und Hintergrundbeschallung durch Babygeschrei (wie kann man denn auch zu ihre Wachzeiten es wagen zu telefonieren...?)
    Damit es aber losgehen kann, muss man erstmals für 4 Personen und ein Baby Schwimmsachen packen. Schon komisch, dass die kleinsten Menschen das meiste Zeug brauchen.
    Wieder zu Hause, hach war das mal wieder schön! Alle sind platt, aber hungrig. Was passt besser zum ersten gemeinsamen Urlaubstag als das traditionelle Urlaubsessen: KaPü, Fischstäbchen und Eisbergsalat? Genau - gar nichts! Also wird die Pfanne angeschmissen, in der Hoffnung dass die Männer im Haus nicht anfangen sich in der Zwischenzeit gegenseitig vor Hunger aufzuessen.
    Mein letzter Kaffee für heute. Ohne schlafe ich noch vor den Kindern ein.
    Ach nee, habe den Termin für mein GefrierschrankAuffülldienst vergessen. Aber macht trotzdem nichts, der neuer Verkaufsfahrer kommt auch gerne später nochmal vorbei. Diesesmal aber ohne fette Ausbeute, denn unser Gefrierschrank ist schon gut voll. Dafür nehme ich aber die Zwiebeln für Faule mit - das ist so wie mit eine Spülmaschine: hat man keins, weiß man dass man eins auch nicht unbedingt braucht. Ist man aber erst in den Genuss gekommen, mag man nicht mehr ohne ;-)
    Bevor die Kids ins Bett gehen noch schnell die Wettervorhersage für morgen angucken - ungefähr einen Plan sollte man schon haben, was man mit dem Tag anfangen könnte - und Freifahrtscheine für FreundeBesuch können bei solche Aussichten bedenkenlos erteilt werden...
    Noch mehr 12 von 12 Einblicke könnt ihr hier anschauen!

    Monday 5 August 2013

    "Hey, die Jeans sitzt wieder!"

    Mein Mann war aus dem Häuschen als ich ein wenig kritisch aus dem Badezimmer herauskam. Grund dafür war eine Jeans, die ich eigentlich abschneiden und als kurze Hose anziehen wollte - zwar mit Gürtel, aber hauptsache ein bisschen Beinfrei.

    Mann war begeistert, weil das 'Stretch' in der Hose endlich wieder eine Aufgabe hat. Ich kritisch, weil ich weiß, dass diese Aktion schon ein bisschen übermutig war.

    Vor ein paar Monate lieh ich mir ein paar Nähbücher bei der Stadtbücherei aus, damit ich die 'offizielle' Näh-Grundlagen mal gelesen habe. Unter anderem stand ganz groß und fett drin, dass man bei 'Hosenbeine Ändern' gefälligst beide Beinnähte auftrennen sollte/muss - nicht nur Aussen bzw. Innen. Damit verwarf ich die Idee meine Lieblingsjeans (2 Stück) auf Maß zu bringen und zog sie stattdessen als Schlabberhosen an. Und das klappte hervorragend bis ich gemerkt habe, dass sie wirklich zu schlabberig wirken um als coole Schlabberhosen durchzugehen. Eine Jeans soll halt wirklich sitzen, da ändert ein mutiges Experiment im ZuAltDafür-Alter auch nichts mehr dran. Als dann auch noch die warme Temperaturen hier einzogen, schienen die Jeans endlich ihren Schicksal gefunden zu haben: kurze Hosen für im heimischen Garten (da müssen sie auch nicht 'schick' sein).

    Und kurz bevor ich dann die Schere zuckte, stopelter ich in den Weiten des WWWs über ein Tutorial von von mri, wie man easy-peasy mal Jeansbeine enger machen kann. Neugier geweckt, ob das auch so easy-peasy mit dem Bund und Co geht, schickte ich prompt im neuen Tab eine Suchanfrage los und landete bei freshly-picked.
    Kennt ihr das mit den Tutorials?: hübsche Bilder, alles wirklich toll Schritt für Schritt erklärt und *zack* muss man das selber ausprobieren.

    Jedenfalls mussten bei mir beide Tutorials angewendet werden. Also kombinierte ich sie so wie ich Laie das für richtig hielt. (Ob das so eine gute Idee war... keine Ahnung. Ich müsste das bei der nächsten Hose ein bisschen genauer unter der Lupe nehmen.) Ich löste die Bundnähte 9 cm links und rechts von der Aussennaht an eine Seite und bevor ich wusste was passiert, löste sich prompt der gesamte Naht rundherum. (Da gibt man ordentlich Geld für eine Jeans aus und trotzdem ist die Naht nicht unbedingt besser als eine, die man zu Hause hätte hinbekommen können). Als der Bund nur links und rechts vom Reißverschluss rumhing, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht besser gewesen wäre, das Tutorial Kombi erst an eine gerade Jeans auszuprobieren und nicht direkt an eins mit Flare. Aber zu spät.

    Zwei Stunden später dann die Situation vor dem Badezimmer. Und ja, die Jeans stretcht wieder da wo sie sollte, aber es könnte noch viel besser sein. Und nein, ich hatte tatsächlich keine Lust zum JeansBügeln vor's FotoMachen ;-)

    Auf jeden Fall bin ich ein paar Erfahrungen reicher:
    • In freshly picked wird am Beispiel gezeigt wie man eine Jeans insgesamt um 3" (7,6cm) 'verkleinert'. Meine müssten insgesamt 12cm verlieren. Wahrscheinlich zu viel für diesen Tute, denn jetzt weiß ich, warum die Grundlagenbücher so drauf bestehen, dass man beide Nähte auftrennen sollte: die Aussenseitennaht läuft nicht mehr gerade herunter, sondern schräg nach vorne - bis zum Punkt wo die Originalnaht herhalten darf. Mann sagt das fällt nicht auf. Ich sage, ich guck' mal... Das wäre wahrscheinlich nicht so auffällig wenn man weniger wegnimmt
    • Zu dicke Stofflagen unter dem Ovinähfuß zu quetschen geht, aber dann muss man damit rechnen dass der Stoff ein wenig rutscht. Somit sind die Seitennähte am Bund nicht 'in line' mit die Aussennähte vom Bein (ich könnte mich gerade richtig über mich ärgern, lass ich aber lieber ;-)) Nächstes Mal also vorsteppen!
    • Für das erste Mal 'Jeans Enger Machen' empfielt es sich eine Jeans mit geradem/röhren Schnitt zu nehmen. Eng-Am-Oberschenkel-Weit-Ab-Knie erfordert Nahtadaptationen bis zum Knie (mindestens).
    Wie gut dass meine Bauchfrei-Tagen schon lange Geschichte sind (lots of thanks for that, kids!!!) und die Oberteile mindestens alle bis über dem Bund gehen müssen ;-)