Sunday 22 March 2020

Tag 8 - ein entschleunigter Samstag

Ich war sehr gespannt auf heute. Aber im Endeffekt war es fast wie ein normaler Samstag, nur der Druck ein 'Wochenendprogram' anzubieten und zu planen, fiel weg. Und das tat richtig gut. Wieder zum Merken nach dem diese Situation einigermaßen im Griff ist.

Wir sind für unsere Verhältnisse lange liegen geblieben und dann war es schon fast so spät, dass wir die Teenies dirket mit aus dem Bett schmeißen. Dann die Aufgaben im Haushalt aufgeteilt und ich hatte den Bonus einkaufen zu dürfen. Und das war irgenwie surreal. Im Discounter hielten sich die meisten an die empfohlene Abstandsregeln, der Parkplatz war halb leer, was für die Uhrzeit sowieso schon unnormal ist, und auch beim Einkaufswagen abholen, schon in Abstand, eins nach dem anderen... Und mir sind zum ersten Mal Menschen mit Atemschutzmasken und Handschuhe entgegengekommen. Nicht gruselig, aber wie schon gesagt, irgendwie surreal.

Im anderen Supermarkt war es ähnlich, nur fielen die Paare auf, die eigentlich in der Risikogruppe zugeordnet werden können. Die Aufkleber auf dem Boden die Abstand markieren sollen wurde ignoriert, auch den Abstand zu Leute vor ihnen überhaupt nicht beachtet. Bei mir war ein Paar so dicht auf den Fersen, obwohl die Verkäuferin an der Frischtheke ihren Abstandsprogram erklärt hat, das ich selber immer weiterrutschte bis zum Fisch um auf meinen heißgeliebten Cheddar zu warten. Ich verstehe es, wenn sie überzeugt sind dass sie es nicht haben. Sie wissen aber nicht, ob ich eventuell den Virus mittrage - oder gar die Verkäufer - und wir es alle nur noch nicht wissen. Und ich glaube, für den meisten von uns ist es schlimmer zu wissen, dass wir andere unbeabsichtigt angesteckt haben als das wir uns selbst damit infiziert haben (obwohl das auch mist wäre!)



Ich war auf jeden Fall froh, wieder zu Hause zu sein wo man die "Wirklichkeit" ein bisschen vor der Haustüre abstellen konnte. Mein Forsythie hat Husband eingepflanzt und ich war hin und hergerissen von Backen vs. Gartenarbeit. Meine Familie entschied sich dann für Apfelstreuselkuchen. Little Miss Madam hat mich tatkräftig unterstützt und damit ging das Backen noch flotter als sonst. Und weil das alles so schön war, habe ich mich an Scottish Tablet gemacht und in der Familiengruppe einen Bild geschickt - ein bisschen Geschwister Zanken muss auch noch für mich drin sein und die neue Medien machen es zum Glück möglich :D


Dann wurde noch RegenCheck bei den Eltern und Freunde via Telefon gemacht, und anschliessend das Fahrrad von Little Miss Madam überprüft und zum ersten Mal in diesem Jahr probegefahren. Der Hund dürfte auch mit und die kältere, frische Brise um die Nase tat uns allen gut. Und wieder zu Hause merkte ich, dass ich heute kaum auf die Uhr geguckt habe. Wozu auch? Es hetzt uns ja nichts.

In diesem Sinne: bleibt gesund und #stayathome!

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