[Corona Ferien - Tag 3] Der erste Schultag zu Hause

Ganz ehrlich, viel Lust auf heute hatte ich nicht. Erst gegen 7.00h, also eine ganze Stunde später als ich mir vorgenommen hatte, bin ich aufgestanden und habe mich für den Tag fertig gemacht. Son #2 musste nochmal zur Schule und wollte mit dem Bus, also habe ich ihm gelassen. Wie er nachher erzählte, wäre der Chauffeur Dienst á la Mama auch vollkommen übertrieben gewesen. Er war auf Hin- sowie Rückfahrt der einziger Fahrgast. Grund überhaupt für ihn in der Schule zu gehen, war seine restlichen Bücher abzuholen. Sie haben am Freitag nicht alle im Rucksack gepasst...

Währenddessen bin ich die Hunderunde gegangen. Auch da kaum was los um die Uhrzeit. Zwar mehr als an einem Sonntag, aber deutlich weniger als im normalen Rushhour. Danach hieß es Kids frühstück machen, nach oben ins Bad schicken und dann ab zum Rathaus meinen neuen Ausweis abholen. Der Alte ist abgelaufen und wenn es hier so weiter geht, sollte ich besser einen gültigen besitzen. Im Rathaus war alles ruhig, und wenn der Desinfektionsgerät nicht so mitten im Gang wäre, hätte man fast nicht mitbekommen können, dass wir im Moment im Ausnahmezustand sind. Auf dem Weg zurück hielt ich im Supermarkt an um schnell einen Brot zu kaufen, allerdings da den Abstand zu halten klappt anscheinend nur beim Vordermann. Als ich ziemlich (paranoid, zugegeben) guckte dass ich ca. 1,5m Abstand zum Vordermann an der Kasse hatte, rückte mir der Mann hinter mir mir ziemlich auf die Pelle. Ist schon krass was die Corona Krise schon alleine psychisch mit einem anstellen kann.

Kurz vor 9.00h war es dann soweit: mein erste Tag Home Schooling und Home Office zusammen. Und ich habe wahnsinnig tolle Kinder <3. Der vorläufiger Stundenplan für Little Miss Madam lief wie am Schnürchen. Das einzige was versagte war mein Headset und die Online Telefonie. Aber nichts was die Apps am Handy nicht hinbekommen hätten. Son #2 hatte dann noch einen Heft neu geschrieben ("die werden bestimmt nach Corona eingesammelt, und dieser hier sieht schon ein wenig schäbig aus...") und Little Miss Madam fand die Aufgaben die ich zusammengestellt haben super. Und zum Glück sind jetzt mittlerweile die Wochenpläne für beide online und die Arbeitsblätter schon ausgedruckt und für morgen bereit.

Die Zeit zwischen Meetings und Arbeit haben wir genutzt für Draussen Pausen und ein wenig Sonne getankt. Und dann, zum Horror, streikte mein Laptop (privater) total. Passend dazu hatte ich ein gesehen dass ich gerne hätte aber noch ein wenig für warten wollte. Tja, nachdem auch noch die Aufgaben von Son #2 immer per Mail als Scan eingeschickt werden sollen, hat Husband beschlossen den ganzen einen Ende zu setzen und ich kurzerhand zum Technikmarkt geschleppt. Jetzt habe ich
sogar einen etwas besseren bekommen, da mein Wunschgerät nicht mehr da war und keiner wusste wann es wieder geliefert werden kann. Zudem gab es heute Nachmittag schon Gerüchte dass alles nicht Lebensnotwendige an Geschäften geschlossen wird, also entweder drauf ankommen lassen oder eine schnelle Entscheidung treffen. Jetzt besitze ich ein noch etwas ungewohnte aber wunderschönes Chromebook *verliebtbin* und die Schulsachen der Kids können ohne Probleme bearbeitet, gedruckt und verschickt werden. Und ich muss nicht um eine Genehmigung von meinem Arbeitgeber bitten, diese private Sachen mit meinem Arbeitslaptop zu machen. Nicht dass es da große Probleme geben würde, aber ich halte die beiden Umgebungen gerne technisch separat.

Mittlerweile ist es beschlossen, dass alle Arten von Versammlungen verboten sind, sämtliche Freizeitaktivitäten, sogar Spielplätze geschlossen werden. Nicht nur Kultur und Kunst sind "zu".  Supermärkte etc. sind jetzt länger auf und dürfen sogar Sonntags aufmachen. Aber sonst, fast alles ist zum erliegen gekommen. Und gut, dass ich die Messe gestern mitgenommen habe, den sogar der gemeinsame Kirchenmesse ist ab heute untersagt.

Heute Mittag kam dann die Nachricht, dass ein Kollege von uns an Corona erkrankt ist. Es kommt immer näher. Bei Husband auf die Arbeit sind sämtliche Kollegen nach Hause geschickt worden wegen Kontakt zu Corona-Erkrankten. Es sind andere Zeiten als vor eine Woche. Und wir werden nach der Corona Krise hoffentlich auch andere Lektionen gelernt haben und vor allem unser Alltag ein wenig entschleunigt haben.