Friday 20 March 2020

Tag 6 - und täglich grüßt das Murmeltier

Der vorletzter Tag der Arbeits- und Schulwoche... Ich habe mich echt gefragt, ob es sich 'lohnt' hier weiter ein kurzer Tagesbericht zu posten, weil so wahnsinnig viel passiert hier nicht, und das was passiert ist selten aufregend *gg* Andersrum, ich poste für mich - und für meine Familie. Vielleicht, nach der "Corona Krise", werde ich diese Posts ausdrücken und gut weglegen. Und in später Zukunft, an einem Regentag in den Sommerferien, zufällig wieder drüber stolpern und meine Enkelkinder was zum vorlesen haben, dass ich selbst tatsächlich geschrieben habe. Oder wenn die Fragen kommen, "Granny, wie war das damals, wo keiner raus durfte wegen Corona...?"

Naja, bis dahin wird es wahrscheinlich noch ein wenig dauern. Und solange wir es noch dürfen, werden Little Miss Madam und ich den Hund frühmorgens auf eine große Runde raus begleiten - natürlich drauf achten dass wir auf Abstand achten bei Leute die wir eventuell begegnen können. Heute morgen wieder herrliches Frühlingswetter und tolle frische Luft und man vergisst tatsächlich das andere drum herum.

Zu Hause wieder das Gleiche: Hände waschen (was man sowieso nach dem Hundespaziergang und /oder nach Hause kommen macht), Frühstücken, und, und, und, ...
Und dann Mails lesen, Schulstoff organisieren und dann wir beide Mädels an den Schreibtisch. Telefonieren, Online Konferenzen, programmieren, rechnen, lesen, auf SchönSchreiben achten. Zwischendurch meldet sich Son #2 mit Fragen zu wie manche Aufgaben wohl gemeint werden könnten und derweil schläft Son #1 so, als hätte er echte Ferien. Das wird noch was werden mit ihm *seufz*

Die Draußen Pause nutzen Little Miss Madam und ich dafür, Springseil-Hüpfen zu üben und ich stelle fest, es macht immer noch so viel Spaß wie damals! Mensch, dass man dafür designierte Pausenzeit einführen muss ist irgendwie traurig. Aber das nehme ich hoffentlich mit in die Zeit wo wir dann wieder versuchen sollen in den bisher bekannten "normale" Zeit zurückzukehren.

Aufgrund meine Kopfschmerzen erlaube ich mir, eine halbe Stunde liegen auf der Couch. Erstens, muss es einen Vorteil haben wenn man von zu Hause aus arbeitet und zweitens, ist mein letztes Meeting auch ein spätes. Und so kann ich vermeiden Überstunden aufzubauen.

Danach wieder das gleiche wie am Morgen, nur der Schulstoff wechselt für Little Miss Madam. Es stehen Englisch und Sachkunde auf dem Plan. Und dann vertilgt meine kleine 1. Klässlerin tatsächlich einen Buch nach dem anderen. Ich freue mich total, dass wenigstens ein Kind genauso begeistert in Büchern liest wie ich! Und zum Glück habe ich noch etliche Bücher im Speicher oben für den Fall das hier unten das Lesestoff ausgeht...

Am Nachmittag dann die Nachricht das zwei Bekannte positiv auf den Virus getestet wurden. Dadurch aber, dass sie nach ihrem Urlaub sofort in Quarantäne gewesen sind, laufen die Weiterverbreitungschancen quasi gegen Null - hoffen wir alle hier zumindest. Die Hauptsache ist, dass sie den Virus gut überstehen und dass sie sich bald erholen. Dadurch dass es die ersten sind, die man beim Namen kennt, hat man das Gefühl, dass die ganze Sachen noch näher an einem heranrückt.

Husband ist heute arbeitsbedingt nach Köln geschickt worden, und das wo wir uns alle so wenig wie möglich bewegen sollen... Und so bremst man die Kurve aus? Klar, wenn wir alle unsere normale Wege gehen würden, wären fünf von uns täglich unterwegs und könnten uns anstecken. So ist es nur Husband . Und natürlich ich, wenn ich dann doch einkaufen muss. 4 von 5 zu Hause sind in der Hinsicht auf jeden Fall besser als keiner, das stimmt. Und wenn es hilft...
Copyright Gary Warshaw/SignerLab
Trotzdem scheinen viele die Ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben. Die Kanzlerin Botschaft scheint die Situation noch nicht so ernst gemacht zu haben, dass manche auf ihre gewohnte Freiheiten verzichten wollen. Ich kann das Gefühl nachvollziehen, wirklich. Aber ich muss mittlerweile spätestens jetzt doch einsehen, dass wir alle mitmachen müssen. Und hoffen, dass die Zahl derjenige die mitmachen ausreicht um das Verhalten derjenigen, die nicht mitmachen, auszugleichen. Aber man fängt bei sich selbst und zu Hause an.

Ich merke auch jeden Tag was ich für tolle Kinder habe. Es hilft offen und unaufgeregt drüber zu reden - auch mit siebenjährige Kinder, erst recht mit Teenager. Wenn sie wissen wofür und noch die Schulsituation aka Home Schooling als eine willkomme Abwechslung in den Schulalltag begrüssen, dann macht sich das Trotz und die kleinen LagerKoller weniger ausgeprägt und viel leichter zu ertragen. Manchmal frage ich mich, ob ich so pflegeleicht gewesen wäre in ihre Situation. Und muss leider eingestehen, sehr wahrscheinlich nicht... 

0 comments:

Post a Comment