Monday, 19 August 2013

Und sie wollten hoch hinaus

Dieses Jahr machen wir Ferien Frei Schnauze. Das heisst soviel wie: wir fahren nirgendswo mehrere Tage weg, sondern entscheiden relativ kurzfristig - je nach Wetter und Laune - was wir unternehmen möchten. Ferien Frei Schnauze heisst aber auch, dass man bestimmte 'Regel' einhalten muss, sonst schwimmt die Zeit von einem davon in dem ganzen Fluss von Verabredungsanfragen und scheinbar endlose ToDo Listen. Die oberste Regel lautet: Familienzeit geht vor! Und, überraschenderweise, keine Einwände von unseren Mini-Männer, sind sie sonst total jeck auf Freunde hierher einladen bzw. selber besuchen gehen. Zweite Regel (mehr für die Kids und auch damit wir Eltern das nicht schweifen lassen): Abends vorher wird ungefähr einen Ausblick auf den nächsten Tag gegeben - so wissen die Herrschaften ungefähr was am nächsten Tag auf sie wartet. Und wenn es nur eine 'Überraschung' sein soll.

Letzte Woche gab es eine solche Überraschung: wir haben die Kids ins Auto gepackt und sind dann - für sie - gefühlte Ewigkeiten zum Kletterwald in Aachen gefahren. Es liegt ein bisschen ausserhalb und war nicht wirklich gut ausgeschildert, aber mit Navi haben wir es dann doch gut gefunden. Und als wir erstmals da waren, war ich begeistert!

Überall deutliche Hinweise dass zuerst eine Einweisung erfolgen soll. Diese werden alle 30 Minuten gehalten, also gibt's keine große Warterei. Man muss ja auch erst in seiner Kletterkluft steigen! Die Einweisung an sich war kurz, knapp aber informativ. Effektiv auch noch, denn keiner (aus unsere Gruppe zumindest) musste den Freien Fall mitmachen. Eine kleine Übungsparcours zum Direkttesten gibt es da auch. Ein sanfter Einsteig also.
Und warum ist es so wichtig, dass die Einweisung so effektiv ist? Na ja, schaut mal selbst - ich würde nicht unbedingt darunter fallen wollen...

 

 
 Alle Parcours sind nummeriert, und - wenn ich das richtig verstanden habe - aufsteigend in Schwierigkeitsgrad und Abstand zum Boden. So weit so gut, die Theorie kann ich gut leiden. Welche Parcours man machen darf, hängt vom Alter ab. Sohn #2 dürfte also nur P1-P5 während Sohn #1 noch viel höher hinaus hätte dürfen... Kinder unter 11 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenens (max. 3 Kids pro ein Erwachsener) klettern - und das unabhängig ob es nur Babyeinfache Hindernisse sind oder nicht.
Was ich auch extrem beeindruckend gefunden habe, ist dass die Aufseher im Kletterwald auch wirklich konsequent sind. Während wir da waren, sind zwei Kids in Sohn #2's Alter auf einen Parcours hochgeklettert, da hätte Sohn #1 noch nicht mal dran gedürft. Die Eltern standen unten und guckten sich das in Ruhe an (Einerseits: Respekt - ich hätte wahrscheinlich hyperventiliert bei der Höhe. Andereseits: hallo?!). Der Aufseher hat es erstens als aller Erster gemerkt (die Eltern ausgenommen)  und zweitens, fing prompt an die Kinder Abseil Aktion einzuleiten. Nichts da mit 'Komm, ich helfe euch bis zum Ausstieg' etc., was ich mittlerweile durch andere Ausflüge fast erwartet hätte. Nein, der Herr war sehr freundlich aber auch sehr bestimmt, brachte die beiden zu einer sicheren Platform und seilte sie sehr professionell ab.

Carlos hilft auch beim Aufpassen, übrigens:

Überall gibt es auch Sitz-/Picnic Plätze, so dass man sein eigenes Stärkungspaket mitnehmen kann. Aber es gibt auch einen Kiosk für den kleinen, süßen Hunger.

Ich kann es wirklich sehr empfehlen. Unsere Jungs waren nach den drei Stunden gut ausgepowert (und das ist eine Seltenheit). Zwischendurch sind sie auch sehr nah an ihre Grenzen was Angst und Können anbelangt angekommen, aber auch das ist selten und hat mal wieder gut getan ;-) Nächste Woche planen wir den nächsten Besuch - aber psssst: nicht die Jungs davon erzählen!!!

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